Angstzustände, Angststörungen sowie Panikattacken und Phobien sind psychische Belastungen, welche körperliche Beschwerden hervorrufen können, die auch psychosomatische Körperreaktionen genannt werden. Ängste sind Programme die ablaufen um etwas auszugleichen. Man kann sie nur dauerhaft überwinden, wenn man die Gründe für seine Angst kennt und entfernt. Sind die Gründe nicht weg, können binnen weniger Monate andere Ängste oder gar Süchte entstehen.
Es entsteht eine sogenannte Verlagerung. Wir fangen an uns in Sachen zu stürzen, welche uns einen Ausgleich bringen, wie z.B. wir fangen an wie besessen Sport zu treiben, oder wir suchen Trost in Mengen von Schokolade.
Ängste können somit zu einer Sucht führen. Diese Sucht führt dann zu einem gewissen Ausgleich, jedoch bleibt die Angst und verschwindet nicht einfach.
Wissenschaftlich bzw. medizinisch wird das auch als psychosomatische Erkrankung bezeichnet. Wobei man bei der Psychosomatik eigentlich nicht von einer Krankheit sprechen kann. Eher von der ältesten Form des menschlichen Lernens.
Diese Funktion, soll uns lediglich davor bewahren einen Fehler zweimal zu begehen. Bevor wir das bewusste Denken entwickelt haben, war das die einzige Möglichkeit zu registrieren, das eine Belastung da war – über psychosomatische Körperreaktionen.
In früheren Zeiten war diese Funktion des Körpers auch bekannt unter dem Begriff Instinkt. Leider hören wir heutzutage viel zu selten auf unseren Instinkt.
Psychosomatik läuft in unserem Kopf ganz automatisch ab, wenn wir belastende Dinge erlebt haben und diese dann verdrängen, weil wir dies nicht schon wieder erleiden wollen. Infolgedessen zieht man sich emotional von dieser Sache zurück und es tut dann erst einmal nicht mehr so weh.
Doch dann folgen bestimmte physikalische Prozesse im Gehirn die zu einer Belastung der Nervenbahnen führen, die wiederum zu einer Reizung der Organe führen kann.
Das heißt jetzt also: Wenn wir irgendetwas sehen, riechen, schmecken, wird das von unserem Gehirn empfangen, zur Großhirnrinde nach oben transportiert und dann zu unserem Cortex, dem vorderen Assoziationsfeld oder vorderen Stirnlappen weitergeleitet.
Der vorderer Stirnlappen (Cortex) ist medizinisch gesehen also unser Bewusstsein. Wenn wir also irgendein bewussten Eindruck haben, ist eine Aktivität im Cortex zu verzeichnen. Deshalb Bewusstsein.
Im limbischen System entstehen die menschlichen Emotionen wie Hass, Wut, Angst, Freude usw. Diese Emotionen werden normalerweise dann nach oben zur Großhirnrinde transportiert und dann über die Großhirnrinde zu unserem Cortex weitergeleitet.
Das ist der normale Weg. Wenn wir jetzt jedoch etwas verdrängt haben, entsteht im limbischen System ein elektrostatisches Feld, was sich immer weiter aufbaut, bis es nicht mehr anders kann und sich per Spannungsüberschlag auf die nächstgelegenen Nerven entlädt.
Dieser nächstliegende Nerv wird dann also unkontrolliert gereizt und ist das Steuerungssystem für ein beliebiges Organ, wie z.B. der Magen, der Darm oder Haut.
Vielleicht kennst Du folgende Situation auch. Du bist am Ende Deiner Schulzeit oder Deines Studium und es stehen Prüfungen an. Du bereitest Dich akribisch darauf vor, büffelst die ganze Nacht durch, bis Du Dich sicher genug fühlst die Prüfung bestehen zu können.
Der Tag der Prüfung ist gekommen und Du gehst selbstsicher in den Prüfungsraum und plötzlich merkst Du, wie sich Dein Darm meldet. Du musst dringend auf die Toilette.
Was hat jetzt der Darmdrang mit der Prüfung zu tun? Eigentlich überhaupt nichts. Es sind die Ängste (Prüfungsangst, Versagensängste etc.) die den Darm reizen. Und das hängt damit zusammen, dass im limbischen System die Zentren mit den Ängsten relativ nahe zu den Nervenzentren liegen, die den Darm steuern.
Und wenn wir nun unsere Angst verdrängt haben, baut sich ein elektrostatisches Feld auf, was sich ja auch irgendwo wieder entladen muss. Also findet ein Spannungsüberschlag auf die Nerven statt, welche beispielsweise den Darm steuern. Folge der Darm wird gereizt und wir müssen auf Toilette.
Ein jeder Mensch hat solche psychosomatische Beschwerden. Bei dem einen ist es der Drang auf die Toilette, bei dem anderen kann es das Zucken im rechten Auge sein. Und bei wieder anderen das Jucken im kleinen Zeh.
Das hängt ganz davon ab, welche Nerven von der jeweiligen Angst gereizt werden. Das passiert nach dem reinen Zufallsprinzip.
Wer kennt diese Redewendungen nicht? Etwas liegt mir „schwer im Magen“ oder das geht mir „an die Nieren“, der Schreck „fährt einem in die Glieder“, jemandem ist eine „Laus über die Leber gelaufen“ oder man hat „Schiss“ vor etwas.
Zu psychosomatische Beschwerden kommt es durch Verdrängung unserer Gefühle (Wut, Angst, Ärger), wenn uns etwas unangenehmes passiert ist. Wenn man in eine Situation hineingeht und sich immer wieder ärgert, wird einem vom Unterbewusstsein eine Lösung präsentiert.
Diese kann man entweder annehmen und man macht es das nächste Mal anders. Dann hört der Ärger auf. Oder aber man verdrängt es und lässt die Gefühle nicht zu und denkt es geht einem damit besser. Das ist jedoch ein Trugschluss.
Je mehr Ängste wir verdrängt haben, desto heftiger kann die Reaktion des Körpers ausfallen. Eine allgemeine Reizung auf das autonome Nervensystem reicht aus, um die verschiedensten Reaktionen des Körpers auszulösen.
Wie z.B. der Puls fängt an zu rasen, das Herz schlägt wie verrückt, die Knie sind weich, man fängst an zu zittern. Umso stärker der Reiz ist, durch die Verdrängung der Ängste, desto mehr Nerven werden getroffen und das kann zu einer ausgeprägten Panikattacke führen. Dann merkt man, dass man überhaupt keine Kontrolle mehr über seinen Körper hat.
Am häufigsten werden der Trigeminusnerv (Gesichtsnerv), der Nerv des Magen Bereiches, sowie der Nerv des Darm Bereiches gereizt. Bei einer Reizung des Trigeminus Nervs kommt es zu Zahnschmerzen, Kieferschmerzen, Ohrenschmerzen, Genickschmerzen. Bei Zahnschmerzen wird dann häufig erst einmal zur Wurzelbehandlung geraten. Erst wenn sie dann immer noch und immer wieder Schmerzen haben, dann wird auf eine eventuelle psychosomatische Körperreaktion hin untersucht.
Innerhalb des Gehirns sind Neuronen auf verschiedene Arten und Weisen verbunden. Wenn das Gehirn eine Festplatte wäre, dann hätte es die Kapazität von 4 TB, um Informationen zu speichern. Jeder von uns hat tatsächlich rund 70 Tausend Gedanken pro Tag, auch wenn sich viele von diesen wiederholen.
Unser Gehirn besteht wissenschaftlich gesehen nur zu etwa zu einem Drittel aus unserem Bewusstsein. Der wesentlich größere Teil ist unser Unterbewusstsein. So wie ein Eisberg auch nur zu einem Drittel sichtbar über der Wasseroberfläche besteht und zum größten Teil unter der Wasseroberfläche existiert und nicht sichtbar für uns ist.
Welche Macht in unseres Unterbewusstseins steckt haben nicht nur Wissenschaftler erkannt. In Studien wurde bei verschiedenen Probanden herausgefunden, dass Hirnregionen schon Aktivitäten verzeichnen, wenn die Probanden noch gar nicht gezielt über Entscheidungen nachgedacht haben.
Auch wenn Probanden im Hintergrund, während sie eine andere Aufgabe lösen, Fotos gezeigt bekommen, welche sie gar nicht bewusst wahrnehmen, sondern nur unterbewusst erfahren, feuern die entsprechenden Gehirnregionen trotzdem.
Unser Unterbewusstsein kann 16 Millionen verschiedene Informationen pro Sekunde verarbeiten. Das Bewusstsein schafft gerade mal 14-18 Informationen pro Sekunde. Wenn wir nun eine Situation zum ersten Mal erleben, bilden sich in dem Teil unseres Gehirnes, welches dem Unterbewusstsein zugeschrieben wird, neue Knotenpunkte oder neue Eiweißverbindungen zwischen den Nerven.
Es errechnet uns, die für uns beste Lösung, wenn wir in einer Situation sind, die wir das erste Mal erleben. Wenn wir etwas lernen, uns also längere Zeit mit etwas intensiv beschäftigen entstehen im Gehirn neue Knotenpunkte zwischen den Nerven.
Neue Eiweißverbindungen die stellvertretend für unsere Erinnerungen sind. Diese Knotenpunkte können unter dem Mikroskop sogar nachgezählt werden. Bei Personen, welche viele neue Erfahrungen gemacht haben bzw. viel Neues gelernt haben, können wesentlich mehr dieser Knotenpunkte dargestellt werden, als bei Personen, welche nie viel Neues kennen lernen durften.
Angst hat eine starke physische Basis. Jedes körperliche Symptom ist eine direkte Folge der Kampf- oder Fluchtreaktion des Körpers. Wenn das Gehirn eine Bedrohung wahrnimmt (real oder eingebildet – es ist ihm egal), überflutet es den Körper mit einem Cocktail von Neurochemikalien, um die physischen Ressourcen bereitzustellen, um um das Leben zu kämpfen oder zu fliehen. Zu den körperlichen Symptomen können ein Engegefühl im Brustkorb, Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelverspannungen, Herzklopfen und Bauchschmerzen gehören. Angstzustände schmerzen. Das ist bei jedem Menschen anders, aber die körperliche Reaktion ist genauso real wie die emotionale.
Wir wenden gegen unsere Angst meist die Verdrängungstaktik an. Das heißt wir koppeln in unserem Bewusstsein dem Cortes oder vorderen Assoziationszentrum die Angst ab. Sie ist jedoch in unserem Unterbewusstsein immer noch genauso aktiv.
Diese Reizungen im Gehirn kann man sogar auf Röntgenbildern darstellen wenn die Reizungen groß genug sind. Dann werden diese Reizungen als Wassereinlagerungen in Gehirnbereichen auf Röntgenbildern sichtbar.
Bei einer permanenten starken Reizung der Zelle, welche über Jahre hinweg besteht, da sind sich Ärzte und Wissenschaftler einig, können sich Zysten bilden und sogar Krebs entstehen.
Wodurch auch immer diese Reizung der Zelle entsteht, ob es jetzt Strahlung ist, Gifte sind oder mechanische Reize sind, oder auch über Nerven ausgelöst werden, solange eine Zelle nur lang genug gereizt wird, kann sie entarten.
Das heißt dann also durch die Verdrängung unserer Gefühle und die dadurch permanente Reizung unserer Nerven, könnte theoretisch auch Krebs entstehen.
Das Ergebnis der Verdrängung ist dann, das wir uns von jeglichen Gefühlen zurückziehen und weder Ärger noch Freude empfinden können. Es gehören immer Höhen und auch Tiefen zum Leben dazu. Ohne Tiefen gibt es auch keine Höhen mehr.
Wenn wir uns selber also der Tiefen in unserem Leben berauben, durch die Verdrängung, dann berauben wir uns auch der Höhen in unserem Leben. Irgendwann fragen wir uns dann:
Ist das jetzt alles in meinem Leben? Früher konnte ich mich doch so schön freuen. Wieso krieg ich das heute nicht mehr hin? Es macht einem nichts mehr Spaß, man hat zu nichts mehr wirklich Lust und funktioniert nur noch.
In meinem nächsten Artikel findest du mehr zum Thema Agorphobie. Wenn dich das Thema interessiert und dir dieser Artikel gefallen hat, dann würde ich mich riesig über einen Kommentar von Dir freuen und hoffe, das ich Dich bald wieder auf meinem Blog begrüßen darf.
Überwinde Deine Ängste und erhalte die Macht über Dein Leben zurück!
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