Endlich Angstfrei

Richter, Kathrin

Wer ist nun eigentlich dieses „hochsensible Angsthäschen“ namens Kathrin Richter?

Nun, geboren bin ich in der schönen Hansestadt Rostock. Ja meine Kindheit und Jugend habe ich in Ostdeutschland verbringen dürfen. Die Jahre in der DDR haben mich damals schon sehr geprägt. Ich stand oft als Kind und später als jugendlicher Freigeist am heimatlichen Strand, schaute aufs Meer hinaus und träumte. Träumte vom Reisen, vom tauchen mit großen weißen Haien. Träumte von der großen Freiheit!

Doch das durfte man natürlich nicht äußern und so wurde uns als Kind schon die Angst gewissermaßen injiziert. Man musste darauf achten was man zu wem sagt, was man zur Schule für Sachen trug, oder was man seinen Freunden in der Schule erzählte, was man am Abend im Fernsehen geschaut hat.

Ja, die Angst war damals alltäglich und allgegenwärtig. Ich würde fast sagen „Normal“! Und auch von meinem Elternhaus aus habe ich schon von frühester Kindheit gelernt, das Fehler machen oder Risiken eingehen etwas Schlechtes und Bedrohliches ist. Denn meine Eltern haben mich sozusagen in einem „goldenen Käfig“ gehalten, und haben versucht alle Risiken und Fehler aus denen man als Kind oder Jugendlicher lernen sollte, von mir fernzuhalten, in dem Sie mir alles abgenommen haben. Versteht mich nicht falsch ich hatte eine behütete und schöne Kindheit, doch vielleicht manchmal etwas zu behütet und leider konnten meine Eltern mich nicht vor allem bewahren.

Somit ist es nicht verwunderlich, dass ich zu einem kleinen Angsthasen heranwuchs, der sich im Erwachsenenleben nichts mehr traute und peinlich genau darauf achtete keine Fehler zu machen oder gar irgendwelche Risiken einzugehen.

Seit meiner frühesten Kindheit bin ich fasziniert, verzaubert vom Ozean und seinen Kreaturen. Für mich bedeutete der Ozean immer FREIHEIT pur! Und so ist es nicht verwunderlich, dass ich mir als Kind immer wünschte ein Geschöpf der Ozeane zu sein.

Ich habe Unterwasser Dokumentationen schon als Kind verschlungen und man bekam mich nicht mehr von der Glotze weg. Und soll ich euch verraten, was mein Lieblingstier war und bis heute ist? Mein kindliches Umfeld hielt mich für total bescheuert! Wie man diese Monster nur toll finden kann, bekam ich des Öfteren zu hören. Haie, für mich die faszinierendsten Geschöpfe in den Weiten der Meere.

Und so stand ich oft als Kind und später als jugendlicher Freigeist am heimatlichen Strand, schaute aufs Meer hinaus und träumte. Träumte vom Reisen, vom tauchen mit großen weißen Haien. Träumte von der großen Freiheit!

Ich erzählte meinen Mitschülern, meinen Freunden und Verwandten mit wachsender Begeisterung immer und immer wieder, dass ich irgendwann mal nach Australien fliegen und mit weißen Haien tauchen gehen würde. Doch jeder, dem ich davon erzählte tat mich als hoffnungslosen naiven Träumer ab und grinste nur hämisch!  Nun gut, zu diesem Zeitpunkt hätte ich aus heutiger Sicht wahrscheinlich genauso gehandelt. Denn damals, als ein Kind des Ostens, war an Reisen und Freiheit nicht zu denken. Und so blieb mir nichts außer, der feste Glaube an meinen Traum!

Ein paar Jahre später kam dann die Wende und für viele Menschen wurde ein Traum wahr. Der Traum von Freiheit, der Traum von einem einheitlichen Deutschland, der Traum die Familienangehörigen endlich wieder in die Arme schließen zu können. Und auch ich bin meinen Träumen ein ganzes Stück näher gekommen!

Nun war der Weg frei…

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Frei wofür? Plötzlich standen alle Türen offen und ich musste mich entscheiden durch welche Tür ich treten möchte. Das ist gar nicht so leicht, wenn man zuvor seinen Weg immer vorgezeichnet bekommen hat. Schulabschluss der 10. Klasse, dann eine Lehre, um dann in den Arbeitsalltag eintreten zu können und bis zur Rente als guter, fleißiger Arbeitnehmer einem geregelten Job nachzugehen. Das war der Weg für die Meisten. Nur wenigen, war es vorbehalten das Abitur zu machen und hinterher studieren zu dürfen. Doch das war genau das, was ich für mich wollte. Und was soll ich euch sagen, für mich kam die Wende genau zum richtigen Zeitpunkt. Jetzt konnte ich ohne Probleme mein Abitur machen und durfte studieren und auch reisen.

Ich war FREI alles zu machen, wonach mir der Sinn stand! Aber ich wusste leider, zu diesem Zeitpunkt, noch nicht richtig etwas anzufangen mit meiner neu gewonnenen Freiheit. Und so hörte ich auf die Leute, denen das Regime seinen Stempel schon längere Zeit aufdrücken konnte und die es auch wahrlich verinnerlicht hatten. Ich machte also nach meinem Abitur brav eine Lehre, und war nun bereit, in den Arbeitsalltag eintreten zu können. Doch ich weigerte mich und setzte mich wenigstens mit meinem Wunsch zu Studieren durch.

Denn ich wollte damals schon mehr, als von früh um 8.00 – 16.00 Uhr im Büro zu hocken und das zu machen, was andere mir sagten. Leider habe ich mich mit dem was ich studieren wollte, nicht so gut durchsetzen können und so ließ ich mich davon überzeugen, dass es doch, wenn ich denn schon unbedingt studieren müsste, wenigstens etwas sein müsste, was auf meine Ausbildung aufbaute. Na gut, so konnte ich wenigstens meine kreative Ader ausleben und studierte Architektur.

Doch mein großer Traum von Australien und den Haien blieb immer in meinem Hinterkopf.

Nach meinem Studium habe ich dann den ersten Schritt in Richtung meines großen Traumes gewagt. Ich habe mich gelöst vom eingeschränkten Denken der Leute, die mit der neuen Freiheit nichts anfangen konnten. Ich habe einen Job in Norditalien/Südtirol angenommen und wie sich herausstellte war es gut sich zu lösen. Unterstützung erhielt ich, bei dieser nicht ganz einfachen Entscheidung, von meinem heutigen Mann, den ich erst kurz zuvor kennen lernen durfte. (Übrigens auch eine interessante, lustige und romantische Geschichte, wie wir uns kennen lernten. Aber das erzähle ich euch zu einem späteren Zeitpunkt einmal. Also ihr könnt schon gespannt sein! Nur so viel, die Geschichte spielte sich am Strand ab und es waren eine Gitarre und ein Radlader beteiligt.

Die Zeit in Südtirol war anfangs nicht gerade leicht, wie ihr euch sicher vorstellen könnt. Andere Länder andere Sitten. Außerdem hatte ich anfangs noch keine Bleibe und musste in der WG einer Freundin auf dem Flur schlafen. Und dann war da ja auch noch meine neue große Liebe, von der ich jetzt, für unbestimmte Zeit, über 1000 km getrennt war. Das erste Jahr in Südtirol war geprägt von Trennungsschmerz auf der einen Seite und unvergesslichen, spannenden Erlebnissen und Erfahrungen auf der anderen Seite.

Nach einer einjährigen Fernbeziehung, konnte ich meinen jetzigen Mann dann dazu überreden, zu mir nach Südtirol zu kommen. Wir verbrachten weitere 2 unvergessliche und spannende Jahre dort. Es war eine wirklich aufregende und erfahrungsreiche Zeit, die mich viel gelehrt hat und die ich nicht mehr missen möchte. Ihr müsst wissen, das ich früher ein echter Schisser war, ich hatte Angst meine Träume in die Realität umzusetzen! Aber diese Angst kennen bestimmt viele von euch. Doch es lohnt sich wirklich seine Ängste und Zweifel über Bord zu schmeißen und den Sprung einfach zu wagen. In dieser Zeit habe ich mir 2 meiner Träume erfüllt, einmal habe ich meinen Tauchschein (Open Water, am 12.Dezember im Gardasee) gemacht und außerdem auch noch meinen Segelschein im Cat Segeln.

Nach unserer Zeit in Südtirol war es dann Zeit für unseren Großen Traum. Eine ein Jahr andauernde Weltreise. Hier mehr erfahren

Fazit! Also, was ich damit sagen will, wenn ihr einen Traum habt, hört NIE auf an ihn zu glauben, auch wenn eurer Umfeld denkt Ihr seid völlig abgedreht. Der Glaube an die Sache, an euren Traum kann wirklich alles, nicht nur den Berg, versetzen. Wenn ihr wirklich überzeugt seid von eurem Traum, ihn in Eurem Unterbewusstsein visualisiert und hart für die Erfüllung arbeitet, dann wird euer Traum auf kurz oder lang wahr werden.

Ich habe es selber erlebt! Mein sehnlichster Wunsch war es Haie ( speziell den Großen Weißen) in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu können. Mein Umfeld verspottete mich dafür. Wie kann man nur Haie gut finden! Diese Monster, diese Menschenfresser. Und außerdem war es zu dieser Zeit einfach unmöglich, da ich in der DDR lebte und wie wir wissen, konnte man dort nicht so einfach reisen. Also alles in Allem ein „UNMÖGLICHER“ Traum.

Und doch habe ich mir diesen Traum erfüllt. Ich bin mit weißen Haien getaucht. Es hat lange gedauert und ich habe des Öfteren gezweifelt und doch wurde mein Traum wahr! Und das ist ein tolles Gefühl! Und ich wünsche jedem, das ihr die Kraft und den Mut und die Ausdauer aufbringen könnt um auch in den Genuss dieses Gefühls zu kommen!

In diesem Sinne „Träume nicht dein Leben, sondern Lebe Deinen Traum!“